DIE-Berichte

Darf es etwas ausführlicher sein? Berichte von unterwegs ...

Das waren Bistro Café, BordBistro oder Bordbistro

In unserem historischen Berichtsteil zum Bistro Café wollen wir mithilfe von einigen Bildern, Zitaten und ausgewählten Reproduktionen an eine markante Reisezugwagenbauart erinnern, die neben den Möglichkeiten der Verpflegung während der Reise außerdem über einen behindertengerechten Zugang zu den Sitzplätzen der ersten Wagenklasse und einem entsprechend ausgerüsteten WC sowie ein Wertkartentelefon verfügte.

Der Produktname änderte sich im Laufe der Einsatzjahre zum BordBistro - nach Auffassung des Autors dieser Zeilen eher in Richtung einer formalen und dem Flug- oder Schiffsverkehr angeglichenen Begriffswelt. Schließlich wurde auch noch die Schreibweise angepasst und so kam es zum Bordbistro.

„Die neue Gastronomie auf Schienen heißt Bistro Café, erdacht und ausgestattet für den Reisenden mit Appetit auf kleine kulinarische Erlebnisse. Das Ambiente ist von leichter Art. Messing, Glas und Spiegel prägen das Interieur und vermitteln dem Gast einen Hauch großstädtischer Eleganz.“ So hieß es Ende der achtziger Jahre im Prospekt „Eine Marketingidee kommt in Bewegung“ der Firma Partner für Fahrzeug-Ausstattung (PFA) aus Weiden.

Die Exponate auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1990 konnten auf Grund der geänderten politischen Verhältnisse merklich erweitert werden. Bestandteil der Fahrzeugpräsentation zum Thema Eisenbahn im März 1990 war auch ein Bistro Café. Im Detail handelte es sich um den Wagen 51 80 85-94 021-2, damals noch mit der Bauartbezeichnung ARbuimz 262.0 (Bild 1).

Das Bistro Café der Firma PFA lockte viele Besucher an. Der Verfasser dieses Berichtes erinnert sich noch genau daran, wie gut das neue Ambiente bei den Messegästen ankam. Die Betreuer des Wagens erklärten nicht nur die Besonderheiten des Konzeptes InterRegio, sondern schenkten mit Freude frisch gezapftes Bier aus und reichten es über den Tresen an die für gewöhnlich durstigen Messebesucher. Fachbesucher, die bisher den Standard der Verpflegung in den Zügen der Deutschen Reichsbahn gewohnt waren, zeigten sich von dem bevorstehenden Qualitätssprung auf ausgewählten Ost-West-Verbindungen tief beeindruckt.

Das Bistro Café als Zeichen neuer Gastlichkeit im InterRegio stand im Mittelpunkt der Präsentation. „So zeitgemäß und modern, wie die Einrichtung des Bistro Cafés ist auch die Speisekarte. Kleine, feine Gerichte, kühles Bier vom Fass, Kaffee, Gebäck und knusprige Croissants, die wir Ihnen direkt vom Ofen auf Porzellangeschirr reichen. So wie es sich für ein richtiges Bistro gehört. Und wenn Sie unterwegs telefonieren möchten, steht Ihnen im Bistro Café unser Post-Zug-Telefon zur Verfügung“ mit diesen Worten kündigte sich der neueste Zug der neuen Bahn im 1989 erschienenen Informationsheft "Die Reiseseiten der Bahn – Spezial“, herausgegeben von der Deutschen Bundesbahn, an. Versprechen, die eine Zeit lang tatsächlich gehalten werden konnten und anschließend verwässerten, so wie manches kleine, feine Gericht aus dem Bistro.

Die Einführung des Produktes InterRegio wurde von umfassenden Marketing-Aktionen begleitet, die sich neben dem bereits zitierten Prospektmaterial auch in zahlreichen bahnspezifischen Unterlagen und Aktionen zeigten (siehe Bilder im letzten Block).

Für den Reisenden lag am Platz der Züge des Fernverkehrs das obligatorische Heft „Ihr Reiseplan“ aus. Wir zeigen Ihnen im Bild 11 den Reiseplan des IR 2134 mit dem Zugnamen "Darss" vom Februar 1999, der bis Juni 1999 auf der Strecke Ribnitz-Damgarten West – Hamburg verkehrte. Ab Juni 1999 begann der aus zehn Wagen bestehende Zug in Binz.

Außenanstrich der Wagen und Inneneinrichtung folgten dem generellen Gedanken des Fernverkehrs der Bahn nach Vereinheitlichung, Standardisierung und schließlich Kostensenkung. Einige Außenaufnahmen (Bilder 2, 7 und 9) sollen in unserem Bericht die Erinnerung wach halten. 

Für einen späteren Artikel behalten wir uns vor, auch noch auf einen Umbau zur Bauart WRmbz 138.1 einzugehen.

Was passiert nun in Sachen Verpflegung in den herkömmlichen, lokbespannten Reisezügen von DB Fernverkehr?

Einige der verbleibenden InterCity1-Züge werden abschnittsweise „als Zeichen neuer Gastlichkeit“ - um bei den Worten aus der Werbung des Jahres 1989 zu bleiben - über ein speziell eingerichtetes Abteil verfügen, mit dem ein Kioskverkauf abgewickelt werden soll.

Na dann: Bon appétit!

Ein Rundgang für den Wagenfreund im Bahnbetriebswerk Halle P 


Unser Titelbild zeigt das einzige Triebfahrzeug unseres heutigen Berichtes aus vergangenen Zeiten. Die Ellok 44 108 präsentiert sich auf der Drehscheibe des Bw Halle P, aufgenommen zur Museumsnacht am 17.05.2008.

Mit dem Bild 1 zeigen wir einen Schlafwagen der Bauart WLAB mit der Wagennummer 51 80 70-40 190-7 in einer außergewöhnlichen Farbgebung. Das Bild haben wir am 14.07.2012 - also vor fast 10 Jahren - aufgenommen. Der 1978 gebaute Schlafwagen wird von den Arnstädter Eisenbahnfreunden genutzt. 

Den Salonwagen 61 50 89-40 018-3 aus dem Führungszug der NVA zeigt unser Bild 2, was am 14.07.2012 anläßlich des Sommerfestes im Bahnbetriebswerk entstand. Der Wagen wird im Bestand des Eisenbahnmuseums „Bayerischer Bahnhof zu Leipzig“ e.V. (EMBB) geführt.

Einen Speisewagen der Bauart WRm 130 mit der Wagennummer 51 80 88-70 203-1, aufgenommen am 05.07.2008, zeigt Bild 3. Er war zum Zeitpunkt der Aufnahme mit der Anschrift "Ch. Goldschagg Vermietung" versehen und fährt heute bei der PRESS Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH. 

Bild 4 präsentiert den Messwagen 1 des Forschungs- und Technologie-Zentrums des Deutschen Bahn AG, Wagen 63 80 99-66 671-8, Bauart Dienst 284. Das Bild entstand zum Sommerfest am 05.07.2008. Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Fahrzeug dem DB Museum.

Einen weiteren Messwagen sehen Sie im Bild 5. Dabei handelt es sich um den Wagen 67 50 99-68 706-2, aufgenommen am 05.07.2008. Sein ursprünglicher Verwendungszweck war die Funktion als Messbeiwagen des Fahrzeug- und Entwicklungswerks (FEW) Blankenburg. Heute gehört der Wagen der Traditionsgemeinschaft 50 3708 e.V. 

Ebenfalls am 05.07.2008 entstand unser Bild 6 mit dem Wagen 60 50 99-68 703-6, der als Messwagen der Zentralstelle Bahnanlagen Magdeburg im Einsatz war und zum Zeitpunkt der Aufnahme als Begleiterwagen der Eisenbahnfreunde Traditionsbahnbetriebswerk Staßfurt e.V. diente.

Auch zwei Güterwagen sollen unseren Bericht bereichern. Ein Fahrzeug davon ist dieser im Bild 7 gezeigte zweiachsige Flachwagen, hier als ehemaliger Bahnhofswagen Nr. 7 beschriftet und in dieser Funktion ehemals dem Bw Leipzig Hbf Süd zugeordnet. Das Bild entstand am 14.07.2012.

Den Abschluss unseres Berichtes stellt Bild 8 dar und zeigt den Kohlestaubbehälterwagen 54-08-64, Bauart Zkod, mit der Anschrift "Kohlestaubwagen des Bw Halle G", aufgenommen am 02.07.2001. Im Bild angeschnitten ist die letzte erhaltene Kohlestaublokomotive 52 9900 zu sehen.


Farbgebungen für Seitengangwagen der BA Halberstadt

Das allseits bekannte Bild eines Schnellzuges bei der Deutschen Reichsbahn zeigt unsere Aufnahme, die wir als Titelbild verwendet haben: Ein aus Berlin kommender Schnellzug auf dem Weg nach Leipzig Hbf, aufgenommen in der Nähe von Delitzsch am 30.06.1991.

Der zunächst einheitlich dunkelgrün erscheinende Reisezugwagenpark der Deutschen Reichsbahn wurde mit der Entscheidung am Anfang der 1980er Jahre, den Schnellzugwagen eine Farbgebung in chromoxidgrün / elfenbein zu geben, in seinem Erscheinungsbild wesentlich freundlicher. Das Bild 1 zeigt den Wagen 51 80 21-53 001-0, Bauart Bom 280, am 12.05.1998 im Bahnhof Delitzsch unterer Bahnhof.

Der Einführung der Städte-Express-Züge von und nach Berlin war es zu verdanken, dass kurzfristig auch eine Farbgebung orange / elfenbein hinzukam. Zunächst erhielten diese Farbgebung die in den Express-Zügen eingesetzten Standardreisezugwagen der Bauart YB/70 und später auch die zur Erweiterung des speziellen Fahrzeugparks verwendeten Reisezugwagen der Bauart Halberstadt. Das Bild 2 zeigt den Wagen 51 80 21-35 030-2, Bauart Bomz 283, am 28.03.1996 in Altenburg. Zum Zeitpunkt der Aufnahme hatte der Wagen die Zeiten in den Städte-Express-Zügen bereits hinter sich.

Nicht schlecht schauten die Eisenbahnfreunde, als die ersten Reisezugwagen des Fernverkehrs für ihren zukünftigen Einsatz im Nahverkehr auch den dafür bei der DB AG vorgesehenen Anstrich in minttürkis / lichtgrau erhielten. Als Bild 3 sehen Sie einen solchen Wagen, aufgenommen am 27.09.1996 in Zittau. Er trägt die Nummer 51 80 21-50 058-3 und blieb der Bauart Bom 280 zugeordnet.

Eine weitere Etappe im Leben als Nahverkehrswagen absolvierten einige Reisezugwagen der Bauart Halberstadt, indem sie zunächst eine leicht veränderte, modernisierte Inneneinrichtung und einige weitere technische Modifikationen erhielten und dann im aktuellen Nahverkehrsrot zum Beispiel als Bauart Bomz 520 ausgeliefert wurden. Das Bild 4 zeigt den Wagen 50 80 21-35 063-4 am 26.12.1998 in Delitzsch unterer Bahnhof.

Dem Wagen im Bild 5 mit der Nummer 51 80 21-95 537-3, Bauart Bomz 236, der am 17.07.1999 im Werk Halberstadt fotografiert wurde, stand eine Einsatzzeit bei DB AutoZug bevor. Daher änderte sich bei ihm unter anderem die Farbgebung, die er zuvor hatte.

Diese Farbgebung zeigen wir am Beispiel des Wagens 51 80 21-95 559-7, Bauart Bomz 236, aufgenommen am 27.03.1997 in Delitzsch unterer Bahnhof im Bild 6. Mit der Ausweitung des Einsatzes der Produkte InterCity und InterRegio auf das Gebiet der ehemaligen Deutschen Reichsbahn stieg der Bedarf an entsprechenden Wagen. In dem Zusammenhang passte das Werk Halberstadt seine Fertigung an und lieferte die Reisezugwagen mit einer angepassten Inneneinrichtung und entsprechender Produkt-Farbgebung.

Als Vertreter der InterRegio-Wagen auf Basis der Bauart Halberstadt zeigen wir im Bild 7 den Wagen 51 80 22-95 514-1, aufgenommen am 19.01.2001 in der Abstellanlage in Leipzig Ost. Er trägt die Bauartbezeichnung Bimz 259.

Abschließend zeigt uns Bild 8, dass besondere Außenanstriche auch eine ansprechende Wirkung haben können. So fanden einige Reisezugwagen nach ihrem Einsatz bei der DB AG ein weiteres Einsatzgebiet bei privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen, wie zum Beispiel beim ALEX, bei dem Wagen 50 46 21-33 140-5, der Bauart Bm, am 04.02.2007 in Oberstdorf in Dienst war.

Die Baureihen 143 und 155 vor ausgewählten Reisezügen

Unser Bild auf der Seite „DIE-Neuigkeiten“ zeigt die Lokomotive 155 092-0 in Altenburg vor zwei Reisezugwagen der Bauart Halberstadt lackiert in den Farben der Städteexpresszüge der DR. Am 28.03.1996 sind die beiden im Bahnbetriebswagenwerk Zwickau beheimateten Wagen als Regionalbahn Altenburg – Zwickau im Einsatz. Diese besondere Zugzusammenstellung ist sicherlich auch für den Modelleisenbahner interessant.

Bild 1 auf dieser Seite entstand am 27.09.1996 in Dresden Hauptbahnhof und zeigt die Lok 155 158-9, die an diesem Tag den Regionalexpress Dresden – Zwickau bespannte.

Besondere Zugzusammenstellungen boten die Sonderzüge, die aus unterschiedlichen Teilen der Bundesrepublik zur Love-Parade nach Berlin verkehrten. Die folgenden Bilder entstanden in den Morgenstunden des 08.07.2000 im Bahnhof Bitterfeld und zeigen die Züge auf der Fahrt nach Berlin.

Die im Bild 2 zu sehende Lok 143 646-8 kam aus Frankfurt am Main mit Nahverkehrswagen der Bauart Bn, die in herkömmlicher oder in neuer Nahverkehrs-Farbgebung lackiert waren.

Bild 3 zeigt Lok 143 273-1 mit dem RE 69452, der ausschließlich aus Reisezugwagen der Bauart Halberstadt bestand, die zu dieser Zeit dem Fahrzeugpool Nordhausen zugeordnet waren.

Nahverkehrswagen der Bauart Bn in einheitlicher mintgrüner Farbgebung hat die Lok 155 151-4 am Haken, die auf Bild 4 zu sehen ist.

1990 beobachtet: Bahnpostwagen in Schnellzügen

Der im Bild 1 gezeigte Bahnpostwagen (Post -cl/15) mit der Nummer 51 50 00-10 104-5 wurde am 03.03.1990 in Delitzsch aufgenommen. Das Fahrzeug war für den Rollbehälterverkehr hergerichtet, was die Bügel in den unteren Ecken an der Ladeluke 1 zeigen, die auch als „Abweiser“ bezeichnet werden. Durch Entfall der 2. Ladeluke konnte die Ladekapazität des Wagens erhöht werden. Im Jahre 1994 verkaufte die Deutsche Bundespost u.a. diesen Wagen an die Firma Fleck in Rackwitz, was die Verschrottung des Wagens bedeutete.

Die Deutsche Post benötigte als Ersatz für die Altbau-Bahnpostwagen und für den internationalen Einsatz Neubaufahrzeuge, die sie aus Ungarn bezog. Der im Bild 2 gezeigte vierachsige Bahnpostwagen (Post -bII/24,2) mit der Nummer 51 50 00-40 823-4 gehörte zur zweiten Lieferserie, die ab 1979 zur Deutschen Post kam. Es war gleichzeitig der Abschluss der Beschaffung von Bahnpostwagen, die eine Unterwegsbearbeitung von Postsendungen zuließ. Das Bild entstand am 03.03.1990 in Delitzsch unterer Bahnhof. Der Wagen war zu diesem Zeitpunkt dem Bahnpostamt Halle (Saale) zugeordnet. 

In den Jahren 1987 und 1988 erwarb die Deutsche Post von der Deutschen Reichsbahn gebrauchte, zweiachsige, gedeckte Güterwagen, die sie für ihre Zwecke zum Transport von Rollbehältern anpassen ließ. Der im Bild 3 gezeigte Wagen (Post aa-c/12,8) mit der Nummer 50 50 00-29 471-8 war zum Zeitpunkt der Aufnahme dem Bahnpostamt Dresden zugeordnet und hatte keine Hand- bzw. Feststellbremse. Das Bild entstand im Februar 1989 in Radebeul.

Das Bild 4 zeigt einen von zehn, ab 1962 vom Raw Gotha ausgelieferten rekonstruierten Bahnpostwagen (Post -bII/20,8), deren charakteristisches Merkmal der für den Rangierer frei zu haltende Raum (Berner Raum genannt) ist, der in die Stirnwand eingesenkt wurde. Auch wenn die Qualität der Aufnahme nicht optimal ist, zeigen wir dieses Fahrzeug, da uns keine weiteren Bilder vom Einsatz dieser als 50 50 00-10 501 bis 510 bezeichneten Wagen vorliegen.

 

1990 beobachtet: Weitere Reisezuggepäckwagen

Dass unser gewähltes historisches Einstiegsthema durchaus vielfältig ist, sollen die nächsten vier Aufnahmen zeigen.

Ende der achtziger Jahre war es nicht außergewöhnlich, dass Reisezuggepäckwagen der Vorkriegsbauart noch im Dienst bei der Deutschen Reichsbahn standen. Meist waren sie - in Abhängigkeit von der für sie noch zugelassenen Höchstgeschwindigkeit - auf Nebenbahnen oder in Post- / und Expressgutzügen unterwegs. Im Frühjahr 1990 konnte in Delitzsch unterer Bahnhof der Wagen 50 50 52-13 368-1 aufgenommen werden, den Bild 1 zeigt. Er wurde der Bauart Dü zugeordnet, da er keine, durch Gummiwülste geschützte Übergänge an den Wagenenden aufwies.

Eine zweiachsige Variante, die zunächst als Güterzuggepäckwagen vorwiegend auf Nebenbahnen zum Einsatz kam und später in Reisezügen eingesetzt wurde, stellte die Bauart Pwg dar. Angehangen an den mit Dampf geheizten Personenzug von Bitterfeld nach Stumsdorf konnte im Frühjahr 1990 im Bahnhof Bitterfeld das Bild 2 aufgenommen werden.

Die kürzere Variante des in Folge 1 vorgestellten kombinierten Sitz- / Gepäckwagens der Bauart BDomsb ist die ab 1987 im Raw Halberstadt gefertigte Bauart BDwsb, die vorrangig im Binnenverkehr der Deutschen Reichsbahn zum Einsatz kommen sollte. Die Wagen entstanden aus Rekonstruktion der Bauart BDghws und kamen den Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Personen wesentlich besser entgegen als die bisher eingesetzten Rekowagen. Das Bild 3 zeigt den Wagen 50 50 82-13 501-1 im Januar 1990 in Delitzsch unterer Bahnhof.

Das Bild 4 entstand am 26.05.1992 in Dresden Hbf. und zeigt eine Splitterbauart eines kombinierten Sitz- / Gepäckwagens. Aus einer Bauserie für die CSD bekam die DR sieben Fahrzeuge, die sie zuletzt als Bauart BDs bezeichnete. Die Wagen waren dem Grundtyp „Standardreisezugwagen Y/B 70“ zuzuordnen. Neben dem Gepäckraum verfügte der Wagen über fünf Abteile 2. Klasse mit insgesamt 40 Sitzplätzen. Das Bild zeigt den Wagen 51 50 82-45 001-3, der zum Aufnahmezeitpunkt im Bww Dresden beheimatet war. Mehr zu diesen Fahrzeugen und zu den Standardreisezugwagen Y/B 70 als Städteexpresswagen bei der DR lesen Sie in unserem Heft 2 der Serie 2.

 

1990 beobachtet: Reisezuggepäckwagen in Schnellzügen

Für unseren historischen Rückblick möchten wir in erster Linie Fotos verwenden, die wir rund um Delitzsch aufgenommen haben und die sich mit dem Thema Reisezugwagen beschäftigen. Als Start haben wir vier Bilder ausgesucht, die den Einsatz von Reisezuggepäckwagen in Schnellzügen zeigen.

Bild 1 zeigt einen in der Mitte zwischen der ersten und der zweiten Wagenklasse laufenden vierachsiger Reisezuggepäckwagen. Dieser Wagen der Modernisierungsbauart (Gattung Dg) bot mit seiner großzügigen Ladefläche sehr viel Platz für Stückgut und Gepäck jeglicher Art. Ausführlich beschrieben haben wir diese Fahrzeuge übrigens im Heft 2 unserer Serie 3.

Das ursprüngliche Einsatzgebiet der zwischen 1972 und 1974 gebauten vierachsigen kombinierten Sitz- und Gepäckwagen der Rekobauart (Gattung BDghws) war nicht der hochwertige Schnellzugverkehr. Dennoch kam es vor, dass ein solcher Einsatz erfolgte - selbst noch 1990 - wie auf dem Bild 2 zu sehen ist. Der Wagen war ebenfalls zwischen der ersten und der zweiten Wagenklasse eingestellt und bot 32 Reisenden einen Sitzplatz. Aufgenommen wurde der Wagen in einem Schnellzug Berlin – Leipzig.

Moderner und angepasster auf das reduzierte Aufkommen an Stückgut und Gepäck konnte mit dem Einsatz eines kombinierten Sitz- / Gepäckwagens der Bauart BDomsb reagiert werden, der im Bild 3 am Ende eines Schnellzuges fotografiert werden konnte. Die im Reichsbahnausbesserungswerk Halberstadt ab 1986 neu gebauten und 26,4 Meter langen Fahrzeuge waren behindertengerecht gestaltet und boten einen bisher nicht gekannten Komfort.

Zu den Besonderheiten des Zugverkehrs in Delitzsch zählte der D 308/309 Berlin (Stadtbahn) – München mit Kurswagen nach Zwiesel, der innerhalb der DDR als Transitzug möglichst ohne Halt durchzufahren hatte. Die umgangssprachlich auch als „Zitter-Aal“ bekannten Züge waren im Verkehr Berlin (West) – BRD im Einsatz und wurden mit Dieselloks bespannt. Hinter der Lok der BR 132 stellte die Deutsche Bundesbahn einen kombinierten Sitz- / Gepäckwagen der Bauart BDms 272 / 273 ein (Bild 4).

Alle Bilder wurden im Januar 1990 aufgenommen.

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